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Zahlungsmittel: Wie Kinder den Umgang mit Geld am besten lernen können

Zahlungsmittel

Wie Kinder den Umgang mit Geld am besten lernen können

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    Finanzkompetenz lernen: Warum Taschengeld wichtig für Kinder ist.
    Finanzkompetenz lernen: Warum Taschengeld wichtig für Kinder ist. Foto: Patrick Pleul, dpa (Archivbild)

    Geld beziehungsweise der ihm beigemessene Wert hat bereits für Kinder eine hohe Bedeutung. Denn selbst wenn die Kleinen nicht häufig TV oder Videos auf Streaming-Plattformen sehen: Aufgrund der Beeinflussung durch das soziale Umfeld sowie Aufenthalten in Supermärkten oder Kaufhäusern entstehen Wünsche nach Produkten, mit denen zwangsläufig auch Eltern konfrontiert werden. Egal ob diese großzügig nachgeben oder den Anliegen eine Absage erteilen: Ein Dialog darüber ist zuweilen mühsam, jedoch unvermeidbar und damit stellt sich auch die Frage, wie Kinder am besten den Umgang mit Geld lernen und wofür man es ausgibt.

    Wie sehen Experten die Lage und welche Tipps geben sie? Wir fassen vier Aspekte zusammen:

    Mit Taschengeld einen verantwortungsvollen Umgang lernen

    Womit sich der Umgang mit Geld hervorragend üben lässt, ist der Erhalt eines monatlichen Taschengeldes. Wie hoch das ist, können Eltern und Kind nach individuellem Ermessen entscheiden. Je älter das Kind wird, desto höher darf auch der erhaltene Taschengeldbetrag sein. Experten sind sich einig, dass Personen in jungen Jahren so lernen können, mit dem Geld auszukommen, was ihnen zur Verfügung steht. Den reellen Wert der Münzen und Scheine haben Kinder in jungen Jahren weniger im Hinterkopf, stattdessen oftmals macht es einfach nur Spaß, das Geld in die Spardose bzw. das Sparschwein zu werfen. Im Bayerischen Erziehungsratgeber benennt das Zentrum Bayern Familie und Soziales konkrete Aspekte, die für Kinder beim Umgang mit Geld förderlich sind:

    • Selbstdisziplin lernen (und nicht jeden Konsumwunsch zu erfüllen)
    • Voraussicht entwickeln (das Taschengeld muss eingeteilt werden)
    • Soziale Mitverantwortung (selbstverdientes Geld kann im gewissen Rahmen auch für andere ausgegeben werden)

    Übrigens ist auch hilfreich, dass Kinder bereits früh lernen, im Haushalt mitzuhelfen. Wenn das Taschengeld dann ein Stück weit angehoben wird, darf dem Kind durchaus eine Aufgabe mehr zugetragen werden.

    Werbung und Einfluss durch soziales Umfeld

    Werbung und Marketing spielen mehr denn je eine Rolle - ob bewusst oder unbewusst. Die Animation zum Produktkauf ist allgegenwärtig, sei es bei der Nutzung elektronischer Geräte (Smartphone, TV, Tablet), beim Einkaufen oder Aufenthalten im Freien (Plakate, Werbeschilder, Botschaften, Markenlogos auf Bekleidung). Die Einflussnahme zielt letztlich auf eine Sache ab: den Umsatz erhöhen und Geld zu verdienen. Dieser Mechanismus ist essenziell und hält die Wirtschaft eines Landes am Laufen. Es ist für die persönliche Entwicklung hilfreich, wenn Kinder dies möglichst früh einordnen können. Ähnliches gilt für Dinge, die Freunde oder Schulkameraden haben und der Nachwuchs dann ebenfalls ersehnt. 

    Nach Ansicht des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) stellt im Hinblick auf Geld für Kinder der Wechsel auf eine weiterführende Schule eine einschneidende Änderung dar. Dieser Prozess stelle auch das soziale Umfeld neu auf und ist mit großen Emotionen verbunden. Was das mit Finanzen und Geld zu tun hat? "Nicht selten hat dort Materielles wie Markenkleidung oder die neuesten technischen Geräte wie Handy oder MP3-Player eine große Bedeutung für die Schülerinnen und Schüler." Der Verband kommt zu dem Schluss, dass es zwar einerseits schwierig sei für die Sprösslinge, sich aber andererseits die Chance bietet, mit Eltern über die Bedeutung von Arbeit und Geld zu sprechen, als Schlüssel zu materiellem Konsum und Wohlstand. Es ist also ein guter Zeitpunkt, für einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu sensibilisieren. 

    Ausgeben oder Sparen? Über vernünftiges Konsumverhalten

    Eine gute Möglichkeit, um Kindern (das gilt allerdings auch für Erwachsene) einen Überblick auf das vorhandene Geld zu geben, ist ein Einnahmen-Ausgaben-Plan. So kann mit etwas Weitblick geplant werden und falls die Ausgaben aus dem Ruder laufen, können die Gründe rückblickend vernünftig besprochen werden. Experten wie der BVR warnen allerdings davor, dass Kinder gegenüber Eltern ständig Rechenschaft ablegen müssen, für was sie konkret Geld ausgegeben haben. Schließlich sollen die Kleinen auch so etwas wie Selbstbestimmung und Eigenverantwortung lernen. Das Portal Papa-online.com erwähnt dazu die "Lebensstil-Inflation": Je mehr Geld man einnimmt, desto mehr gibt man davon aus. Besonders hier sind auch die Eltern in ihrer Vorbildfunktion gefragt: Kaufen sie eher vernunftbasiert oder lassen sie sich ständig zu "Impulskäufen" hinreißen? 

    Freilich muss bei der Kindererziehung das eine das andere nicht immer ausschließen. Das bayerische Landesjugendamt erklärt: Am Ende winkt auch das Gefühl des Erfolgs und des Stolzes darauf, sich durch die Planung und Sparen selbst etwas "erwirtschaftet" zu haben.

    Bankkonto, Schulden und der Vorteil von Zinsen

    Wer über seinen finanziellen Verhältnissen lebt, gerät häufig in schwere Turbulenzen. Zwar ist das Schulden machen in Form eines Kredits weit verbreitet, in den meisten Fällen ist dies aber keine so gute Idee. Denn dafür werden in der Regel Schuldzinsen fällig, welche die erstandene Leistung (oder das Produkt) nochmal teurer machen, als es ohnehin schon ist. Oftmals legen Eltern für Kinder bereits früh ein Bankkonto, auf das sie dann auch selbst Zugriff haben. Das Bayerische Landesjugendamt (BLJA) weist darauf hin, dass Banken die Pflicht haben, Konten bei noch nicht volljährigen Personen nur auf Guthabenbasis zu führen. Das bedeutet: Das Kind hat keine Möglichkeit, Schulden zu machen. Dispozinsen gibt es also nicht.

    Wenn das Geld dann nicht reicht, ist überhaupt nichts daran auszusetzen, wenn Mama oder Papa ihrem Kind finanziell aushelfen. Langfristig sollten Kinder jedoch lernen, mit den vorhandenen Mitteln auszukommen. Viele volljährige Kinder benötigen sogar noch Unterstützung von den Eltern, sei es nun Geld oder aber Hilfe wenn es darum geht, sinnvoll mit finanziellen Mitteln umzugehen. Dass dass sich manche Wünsche vielleicht gar nicht oder nur nach längerem Sparen erfüllen lassen, führt das BLJA aus. 

    Andersrum können bereits Kinder verstehen, dass Geld bereits dadurch mehr werden kann, in dem es zur Bank getragen wird, anstatt dass man es gleich ausgibt. Wenn sich dank angefallener Festgeldzinsen irgendwann der ein oder andere Lolli mehr (oder eine größere Sache) kaufen lässt, könnte das auch Kinderaugen zum Funkeln bringen. 

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