Der Klimawandel macht auch vor dem Wald nicht Halt - mit dieser Erkenntnis beschäftigte sich der jährlich stattfindende Waldgang des Stadtrates Ebern, der diesmal in die Waldregion Steinert bei Jesserndorf, nahe Albersdorf und Gemünd, führte, wie der Bürgermeister der Stadt Ebern, Jürgen Hennemann (SPD), in einer Pressemitteilung schreibt.
Unter Leitung von Förster Wolfgang Gnannt, der im Auftrag des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Schweinfurt die städtischen Wälder betreut, begaben sich Stadträtinnen und Stadträte auf Exkursion. Für den Förster war es ein besonderer Termin, heißt es weiter. Nach über 30 Jahren engagierter Betreuung der Eberner Stadtwälder wird er im kommenden Jahr in den Ruhestand gehen.
Der diesjährige Waldtag dürfte damit sein letzter in offizieller Funktion gewesen sein. Bürgermeister Jürgen Hennemann und die Mitglieder des Stadtrates dankten ihm herzlich für sein langjähriges Wirken, seine Fachkenntnis und seine Verbundenheit mit dem Eberner Wald. Hennemann lobte Förster Wolfgang Gnannt für seine Arbeit und den Einsatz für den Wald, die Natur und die Stadt.
Jürgen Schaffhauser ist der neue Abteilungsleiter
Hennemann begrüßte beim Termin auch erstmals den neuen Abteilungsleiter Wald des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Schweinfurt, Jürgen Schaffhauser, heißt es in der Mitteilung.
„Nachhaltige Waldbewirtschaftung ist in Ebern nichts Neues, das praktizieren wir seit fast 50 Jahren in unserem städtischen Wald“, wie Hennemann im Presseschreiben mitteilt. „Es gibt viel Totholz und Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten, aber auch Aufenthaltsqualität für Menschen. Für den Wasserrückhalt werden immer mehr Teiche angelegt. Das ist unser Beitrag für Biodiversität.“
Im Mittelpunkt des Waldgangs stand die Frage, wie sich der kommunale Forst in Zeiten zunehmender Trockenheit, Borkenkäferbefall und veränderter klimatischer Bedingungen zukunftssicher gestalten lässt. Gnannt erläuterte anschaulich, mit welchen Herausforderungen die Waldbewirtschaftung aktuell konfrontiert ist - und welche Strategien es braucht, um dem Wald eine gesunde Entwicklungsperspektive zu geben.

Mischwälder mit klimaresistenten Baumarten, natürliche Verjüngung und vorausschauende Pflege wurden dabei ebenso thematisiert wie die Bedeutung des Waldes als Wasserspeicher und Erholungsraum, wie es in der Mitteilung heißt.
Besonders ging er auf das Thema Nachhaltigkeit ein. Er zeigte anhand eines dreibeinigen Hockers den Gleichklang der Nachhaltigkeit, der anzustreben sei. Die ökologische, wirtschaftliche und soziale Seite müssen gleich stark Berücksichtigung finden. „Sind die Beine gleichlang, steht der Hocker waagrecht und man kann gut darauf sitzen. Ist ein Bein kürzer, ist das viel schwieriger, bis unmöglich“, wird der Förster in der Mitteilung zitiert.

Den Abschluss fand der Waldtag in Albersdorf, wo die Dorfgemeinschaft unter der Regie des Stadtrates Werner Riegel für das leibliche Wohl der Teilnehmenden sorgte. (johe)
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