Sophies Geschichte begann vor etwa einem Jahr. Auf der Wasserkuppe glückte der Rodel-Weltrekordversuch, 416 Wintersportfreunde rodelten damals Schlitten an Schlitten den Berg hinab. Mit dabei waren Sophie Zorn aus Bad Brückenau (Lkr. Bad Kissingen) und ihre Tante Jessica Wind. Für die heute Zehnjährige endete der Rekord jedoch mit einem Schrecken: Ihr Schlitten wurde gestohlen. Zahlreiche Menschen halfen bei der Suche, am Ende bekam das Mädchen den Weltrekordrodel zurück. Ihre Geschichte kommt jetzt ins ZDF.
Für die kleine Sophie brach nach dem Diebstahl des Weltrekordschlittens eine Welt zusammen. Jessica Wind konnte ihre Nichte nicht so traurig sehen und rief kurzerhand über Internet, Zeitungen und Radiosender auf, den Rodel zurückzubringen. Nach vier Tagen meldete sich ein Mann aus Berlin bei Wind: Ein Freund habe den Schlitten – und werde diesen zurückbringen, sagte er.
Wie auch diese Redaktion berichtet hatte, „hatte der gestohlene Rodel einen abenteuerlichen Weg genommen“. Ein junger Snowboarder hatte den Schlitten an eine unwissende Familie verkauft. Im Dunkeln konnte diese die Beschriftung des Rodels nicht erkennen und entdeckte erst zu Hause die Kennzeichnung. Ein Zeitungsartikel konnte den Diebstahl aufklären und die ehrliche Familie brachte den Schlitten zu Sophie zurück. Das Mädchen hatte endlich ihren Weltrekordrodel wieder.
Die Nervosität bei den Hauptdarstellerinnen verflog schnell
Über die Medienberichte zu Sophies Geschichte haben auch die Macher der ZDF-Sendung „Terra Xpress“ von dem Vorfall erfahren und setzten sich mit Jessica Wind in Verbindung. Ihr Ziel: Das Ereignis verfilmen. „Terra Xpress“ ist ein Wissensmagazin, das Kriminalfälle aus dem Alltag nachstellt und aufklärt. Vergleichbar ist die Sendung mit „Aktenzeichen XY“, jedoch werden bei „Terra Xpress“ die Fälle an den originalen Drehorten mit den ursprünglichen Personen gefilmt. Zu nächst stand Jessica Wind der Anfrage etwas skeptisch gegenüber, dann aber stimmten sie und Sophies Vater zu. Und sogar die etwas zurückhaltende Sophie meinte: „Ich bin zwar schüchtern, aber das mache ich!“
Gesagt, getan. Am vergangenen Samstag reiste der zuständige Autor Jens Tronicke aus München mit einem Kamerateam aus Frankfurt in die Region, und die Wasserkuppe sowie das Staatsbad Bad Brückenau wurden zum Drehort. Von früh um neun bis abends um halb sechs wurde gedreht, Sophie und ihre Tante mussten den Tag des Rodelweltrekordversuchs und auch die Schlittenrückgabe nachstellen.
Möglichst genau wie vor gut einem Jahr sollte alles sein und so suchten Tante und Nichte die gleichen Mützen und Skianzüge wie damals hervor. Die anfängliche Nervosität verflog bei den beiden Hauptdarstellerinnen schnell. „Anstrengend“ sei das Ganze zwar gewesen, natürlich aber auch spannend. Und so hielt auch Sophie tapfer durch, wenn manche Szenen immer und immer wieder gedreht wurden. Vielmals hallte das Fernseh-typische „Uuund bitte“ über die Märchenwiese und schnell lernten Sophie und ihre Tante: „Nie in die Kamera schauen, nie.“ Mit dabei waren natürlich auch die originalen Schlitten – wohlweislich jedoch mit einem Schloss gesichert, während sie nicht benutzt wurden. Denn eine reale Wiederholung der Geschichte soll Sophie und Jessica dann doch erspart bleiben.
Wann die ZDF-Sendung ausgestrahlt wird, steht noch nicht fest.