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Kreis Haßberge: Haßberge-Check: Steigerwälder klagen über schlechte Radwege und fehlenden ÖPNV

Kreis Haßberge

Haßberge-Check: Steigerwälder klagen über schlechte Radwege und fehlenden ÖPNV

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    Das Oberauracher Rathaus steht in Tretzendorf, doch mit dem Fahrrad dort hinzukommen, ist für viele Bürgerinnen und Bürger der anderen Gemeindeteile eine Herausforderung.
    Das Oberauracher Rathaus steht in Tretzendorf, doch mit dem Fahrrad dort hinzukommen, ist für viele Bürgerinnen und Bürger der anderen Gemeindeteile eine Herausforderung. Foto: René Ruprecht

    Beim Haßberge-Check haben die Menschen aus Oberaurach und Rauhenebrach ihren Heimatgemeinden kein gutes Zeugnis ausgestellt. Doch in der Online-Umfrage hatten sie nicht nur die Möglichkeit, die Vor- und Nachteile des Lebens in ihren Heimatkommunen mit Punkten zu bewerten. In Kommentaren hatten sie die Möglichkeit, genauer darauf einzugehen, womit sie zufrieden oder unzufrieden sind.

    Fahrradwege fehlen oder sind in einem schlechten Zustand

    "Ich wohne sehr gerne in unserer Gemeinde, möchte nicht woanders wohnen", schreibt eine Person aus Rauhenebrach. Dieser Kommentar ist allerdings eine Ausnahme. Ansonsten haben fast alle, die sich äußern, etwas auszusetzen. Viel Kritik gibt es vor allem, was die Verkehrswege angeht. Gerade aus Oberaurach kommen zahlreiche Beschwerden über den Zustand des Radwegenetzes. Zwischen vielen Dörfern gebe es nur Landstraßen als Verbindung. Eigene Wege für Fahrradfahrer? Fehlanzeige. 

    So wünscht sich jemand "einen ordentlichen Rad- und Fußweg von Unterschleichach nach Tretzendorf und nach Eltmann". Eine andere Person schreibt: "Es fehlt seit 40 Jahren eine Fahrradverbindung von den Ortsteilen Neuschleichach, Unterschleichach und Oberschleichach zum Gemeindesitz nach Tretzendorf. Leider kann die vorhandene Schotterpiste weder Kindern noch Senioren zugemutet werden."

    Ein Passant geht mit Krücken in Richtung Tretzendorf. Viele Fußgänger und Fahrradfahrer betonen, es bräuchte eine alternative zum Schotterweg durch den Wald.
    Ein Passant geht mit Krücken in Richtung Tretzendorf. Viele Fußgänger und Fahrradfahrer betonen, es bräuchte eine alternative zum Schotterweg durch den Wald. Foto: René Ruprecht

    Auch in anderen Kommentaren wird deutlich, dass es mancherorts zwar offiziell Radwege gibt, dass diese aber kaum den Anforderungen entsprechen. So wünscht sich ein Kind einen "ordentlichen Radweg" zwischen Unterschleichach und Trossenfurt, "dass man als Kind auch mal was alleine machen kann". Denn: "Den gefährlichen Weg durch den Wald lassen meine Eltern mich nicht alleine fahren." Auch aus Rauhenebrach kommt eine Beschwerde, die Radwege seien in einem schlechten Zustand: "Teilweise sind sie zur Hälfte zugewuchert."

    Busse fahrten, aber sie fahren zu selten

    Ein weiteres Thema, das ebenfalls mit dem Verkehr zu tun hat, ist ein Dauerbrenner im ganzen Landkreis: Die Menschen sind unzufrieden damit, dass ihrer Ansicht nach zu wenige öffentliche Verkehrsmittel fahren. Zwar gibt es Buslinien, die die beiden Steigerwaldgemeinden mit der Kreisstadt Haßfurt sowie mit den Nachbarlandkreisen Bamberg und Schweinfurt verbinden. Doch die fahren nach Ansicht vieler Haßberge-Check-Teilnehmer viel zu selten. "Ohne Auto ist man in unserer Gemeinde aufgeschmissen, da so gut wie kein Nahverkehr vorhanden ist", schreibt eine Person aus Oberaurach. Bei einem Arzttermin in Haßfurt müsse man sich morgens auf den Weg machen und käme dann am Abend zurück. "Der ganze Tag ist dahin."

    Eine Bushaltestelle in Untersteinbach: Die Busse fahren, aber nach Ansicht vieler Bürgerinnen und Bürger fahren sie zu selten.
    Eine Bushaltestelle in Untersteinbach: Die Busse fahren, aber nach Ansicht vieler Bürgerinnen und Bürger fahren sie zu selten. Foto: René Ruprecht

    Eine andere Person aus Oberaurach kommentiert, es wäre schön, wenn auch nach 16 Uhr noch Busse fahren würden. Weiter beklagt dieser Kommentar, dass es sich bei den Bussen, die fahren, vor allem um die Schulbusse handelt. Die können zwar von jedem genutzt werden, richten sich aber nur nach den Schulzeiten: "In der Ferienzeit fahren fast keine Busse." Aus Rauhenebrach ist mehrfach die Kritik zu lesen, dass vor allem die Busverbindungen in die Nachbarlandkreise schlecht seien. Kinder und Jugendliche, die zur Schule oder Ausbildungsstelle nach Bamberg müssen, hätten ein Problem.

    "Der Landrat kennt Rauhenebrach nicht"

    Ansonsten wird gerade in Rauhenebrach aus vielen Kommentaren deutlich, dass sich die Menschen abgehängt und von der Kreispolitik vernachlässigt fühlen. "Randgebiete sollten mehr beachtet werden", schreibt eine Person. Eine andere betont, alle Gemeinden des Landkreises sollten gleich behandelt werden. "Der Landrat kennt Rauhenebrach nicht." Ein weiterer Kommentar lautet: "Alles wird nach Haßfurt gezogen, Randgemeinden bluten aus."

    Das Rathaus in Untersteinbach: Einige Bürgerinnen und Bürger beklagen, die Kreispolitik würde sich für sie nicht interessieren. "Alles wird nach Haßfurt gezogen, Randgemeinden bluten aus."
    Das Rathaus in Untersteinbach: Einige Bürgerinnen und Bürger beklagen, die Kreispolitik würde sich für sie nicht interessieren. "Alles wird nach Haßfurt gezogen, Randgemeinden bluten aus." Foto: René Ruprecht

    Ein anderes Problem, das mehrere Rauhenebracher ansprechen, ist die ärztliche Versorgung. Die sei zwar aktuell noch gegeben, müsse aber dauerhaft gesichert werden. Aktuell verlasse man sich in der Gemeinde auf einen Hausarzt im Rentenalter. "Sollte er in den nächsten Jahren seine Praxis schließen, gibt es schlichtweg keine hausärztliche Versorgung mehr", schreibt jemand.

    Nicht alles muss es im eigenen Ort geben

    So mancher Kommentar aus dem Steigerwald macht auch deutlich, dass die Menschen in den ländlichen Gemeinden durchaus wissen, dass sie nicht alles direkt im eigenen Ort haben können, wünschen sich aber, dass wenigstens im Maintal mehr Möglichkeiten geschaffen werden. So beklagen einige beispielsweise den bisher ersatzlosen Wegfall des Zeiler Hallenbades.

    Was ist der Haßberge-Check?Der Haßberge-Check basiert auf einer Umfrage, an der Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises teilnehmen und für 15 verschiedene Lebensbereiche Punkte vergeben konnten. Wir berichten auf Basis der Ergebnisse darüber, wie zufrieden die Befragten mit ihrem Heimartort beziehungsweise ihrer Region sind.Über folgende Orte berichten wir demnächst:
    Eberner Umland (Pfarrweisach, Untermerzbach, Rentweinsdorf)
    Ebelsbach
    Sand
    Heilige Länder (Breitbrunn, Kirchlauter)
    Königsberg
    Ebern
    Hofheim
    Zeil
    Hofheimer Land (Aidhausen, Burgpreppach, Riedbach)Weitere Artikel der Haßberge-Check Reihe gibt es unter mainpost.de/dossier/hassberge-checkjohe

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