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Marktheidenfeld: Baustellen-Check: Wie läuft es bei Marktheidenfelds Projekten?

Marktheidenfeld

Baustellen-Check: Wie läuft es bei Marktheidenfelds Projekten?

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    Baubeginn an der Baustelle "Sozialer Wohnungsbau" am Marktheidenfelder Südring.
    Baubeginn an der Baustelle "Sozialer Wohnungsbau" am Marktheidenfelder Südring. Foto: Lucia Lenzen

    Es wird gebaggert: Am Marktheidenfelder Südring, in Altfeld, Michelrieth und Glasofen – trotz nasskalter Tage und tiefen Temperaturen stehen die Baustellen der Stadt Marktheidenfeld nicht still. Wie weit sind die jeweiligen Projekte voran geschritten? Auf einer Baustellen-Tour gibt Bauamtsleiter Wilhelm Trabel Auskunft über den Stand der Dinge. 

    Dienstagmorgens um neun Uhr türmen sich bereits die braunen Erdhügel auf der Wiese am Südring, Ecke Ulrich-Willer-Straße in Marktheidenfeld. Hier, wo der Bagger unermüdlich Erdreich abträgt, soll bis 2022 sozialer Wohnungsbau, auch "Säule II" genannt, entstehen: 24 Wohnungen in unterschiedlicher Größe und eine Wohngruppe für Menschen mit Handicap. Sechs Millionen kostet der Bau, davon werden 1,9 Millionen gefördert. Ein weiterer Bagger steht auf der gegenüberliegenden Seite der Ulrich-Willer-Straße, am Randbereich des Sportplatzes. Hier wird das Erdreich zunächst für die routinemäßigen Bodenproben zwischengelagert. 

    Platz für Neues: Das alte Bürgerhaus in Michelrieth ist abgerissen. Nun können die Rohbauarbeiten für das neue Gemeindezentrum beginnen. Das alte Pfarrhaus (rechts im Bild) steht unter Denkmalschutz und bleibt deshalb stehen.
    Platz für Neues: Das alte Bürgerhaus in Michelrieth ist abgerissen. Nun können die Rohbauarbeiten für das neue Gemeindezentrum beginnen. Das alte Pfarrhaus (rechts im Bild) steht unter Denkmalschutz und bleibt deshalb stehen. Foto: Lucia Lenzen

    Einen Tag zuvor liegt die Baustelle des Bürgerhaus Michelrieth um diese Uhrzeit noch ruhig und verlassen in der Morgensonne. Die freie Fläche, auf der bis Mitte des Jahres noch das alte Bürgerhaus stand, lässt nun den Blick ins Grüne und die Ferne zu. Ende September wurde hier mit den Abrissarbeiten begonnen. Diese seien problemlos gelaufen, sagt Trabel. Die Anwohner haben somit sozusagen das "Schlimmste" überstanden, was die Staub- und Dreck-Produktion angeht. Was noch steht, ist das kleine Nebengebäude rechts neben dem denkmalgeschützten alten Pfarrhaus. Es wird noch weichen, um Platz für die Zufahrt zu den Parkplätzen auf der Rückseite zu machen.

    Michelrieth: Altes Pfarrhaus dient momentan als Lagerstätte

    Erst in der vergangenen Woche wurden die Aufträge für die Rohbau-Arbeiten des Bürgerhaus-Neubaus vergeben. Anfang nächsten Jahres könnte es hiermit losgehen. 2,8 Millionen Euro kostet das Bauprojekt in Michelrieth. Gefördert werden 845 000 Euro. Ende 2022 will man fertig sein. Was mit dem denkmalgeschützten Pfarrhaus aus dem Jahr 1694 geschieht, darüber muss noch geredet und entschieden werden, sagt Pfarrer Reinhold Völler, zuständig für die Pfarrei Michelrieth und Glasofen. Er wohnt mittlerweile in Würzburg, ist aber noch fast jeden Tag vor Ort in der Region. "Während der Bauphase dient das Haus den Vereinen und der Feuerwehr zunächst als Lagerraum", so Völler. Dazu gehöre auch, es zu pflegen und im Winter ausreichend zu beheizen. 

    Leitet seit November 2019 das Bauamt in Marktheidenfeld: Wilhelm Trabel.
    Leitet seit November 2019 das Bauamt in Marktheidenfeld: Wilhelm Trabel. Foto: Lucia Lenzen

    Zwei Kilometer entfernt, am Rande von Altfeld, ist der Straßenbau im neuen Gewerbegebiet Söllershöhe in vollem Gange. Alle Hauptstrecken haben bereits ihren Unterbau, als nächstes kommt die Feinschicht. Auch die Straßenbeleuchtung ist bereits installiert. Je nach Belebung des Gebiets könne sie laut Trabel straßenweise geschaltet werden. Bis Mai 2021 soll auch die Zufahrt zum Gebiet da sein. Diese hängt vom Ausbau der Ampelkreuzung in Altfeld durch das Staatliche Bauamt ab. Bereits abgeschlossen sind alle Kanalarbeiten. Just an diesem Montag wird das Gebiet an die Wasserversorgung angebunden. Im Frühjahr könnte dann auch die Vermessung für die Grundstücke beginnen. Mitte bis Ende 2021 können die ersten Gewerbebetriebe kommen. Laut Pressestelle der Stadt Marktheidenfeld gibt es bereits mehrere Interessenten, mit denen die Stadt in Verhandlung steht.

    Söllershöhe: Arbeiten bisher alle glatt gelaufen

    48 Hektar misst das gesamte Gebiet. Ein Hektar davon gilt als Sondergebiet für Einzelhandel. 29 Hektar stehen als Gewerbefläche zur Verfügung. 14 Hektar dienen als Ausgleichsfläche. Fünf Hektar sind Straße. Hier sieht Trabel die Hauptarbeit im nächsten Jahr auf die Stadt zukommen, wenn die Fläche bepflanzt wird. Neben Büschen, Sträuchern und Hecken soll es viele hunderte Bäume, darunter viele Obstbäume, geben. Wer hier dauerhaft die Pflege übernimmt, sei noch offen, so Trabel.

    Bisher seien die Arbeiten rund um das neue Gewerbegebiet glatt gelaufen. Hier mal eine Leitung, die umgelegt werden musste. Dort mal ein Fels, der im Weg war. Aber alles in allem keine großen Hindernisse, berichtet der Bauamtsleiter. Die zuständige Firma arbeite zuverlässig und habe auch coronabedingt bisher keine Ausfälle gehabt.

    Gewerbegebiet Söllershöhe wächst: Derzeit ist der Straßenbau in vollem Gange.
    Gewerbegebiet Söllershöhe wächst: Derzeit ist der Straßenbau in vollem Gange. Foto: Lucia Lenzen

    Dass der Bauamtsleiter sich selbst den Fortschritt auf den städtischen Baustellen anschaut, kommt hingegen eher selten vor. Die meiste Arbeit laufe bei ihm über den Schreibtisch oder in Besprechungen im Rathaus. Seit gut einem Jahr leitet der gebürtige Trennfelder das Bauamt. Wurde die Stelle von seinem Vorgänger Alexander Chesauan noch mit einem Techniker besetzt, kommt Wilhelm Trabel aus der Verwaltung. So sollte die Stelle auch explizit nachbesetzt werden. Den technischen Teil decken seine Kollegen Andreas Burk für den Bereich Hochbau und Ute Keil für den Tiefbau ab.

    Dass Wilhelm Trabel viel Zeit im Rathaus verbringt heißt aber nicht, dass er keinen Bürgerkontakt hat. Im Gegenteil: Geschätzt in rund 20 Prozent seiner Arbeit geht es um Anfragen rund um Bauplätze, Bauanträge und so weiter. Dazu kamen vor Corona auch viele Bürger direkt zu ihm ins Rathaus. Mittlerweile läuft das Meiste per Email. 

    Ein Platz zum Feste feiern in Glasofen 

    Ortswechsel: Dieses Mal parkt Wilhelm Trabel am neuen Bürgerhaus Glasofen. Im September wurde hier bereits der Schlüssel übergeben. Momentan laufen noch Außenarbeiten: Bis zur Straße hin wird die große Freifläche vor dem Haus gepflastert. Dadurch soll die Fläche einen "Platzcharakter" bekommen, beschreibt es der Bauamtsleiter. Schließlich sollen hier auch Feste veranstaltet werden. Im Frühjahr folgt noch die Bepflanzung. 

    Bürgerhaus Glasofen: Nach der Schlüsselübergabe im September laufen um das Gebäude herum noch die Außenarbeiten.
    Bürgerhaus Glasofen: Nach der Schlüsselübergabe im September laufen um das Gebäude herum noch die Außenarbeiten. Foto: Lucia Lenzen

    Aber auch wenn alle Baustellen laufen – langweilig wird es Wilhelm Trabel nicht. Was auf seinem Schreibtisch ganz oben liegt? "Alles", sagt er und lacht. Neben dem, was läuft, steht auch einiges Neues an: Das Wohnbaugebiet "Märzfeld" in Altfeld zum Beispiel. Oder die Planungen zum Wohngebiet auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei. Zudem gebe es Themen, die dort noch nicht liegen, aber sicherlich bald kommen: So wie das Lermann-Areal, die Mainufergestaltung oder aber auch das Thema Wasserversorgung. "Wir wollen zukünftig mehr in die Tiefe gehen als in die Höhe und uns die Kanalisation genauer vorknüpfen", erläutert Trabel. Dabei sind weniger Schäden das Problem, als die Überlastung bei Starkregen. 

    Eine Baustelle hat Trabel zwar vor der Tür – ist aber nicht zuständig: Die Erneuerung der Fahrbahn in der Ortsdurchfahrt Marktheidenfeld durch das staatliche Bauamt. Hier nutzt die Stadt aber die Gelegenheit, um bereits einige Kanalarbeiten anzugehen. 

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