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Mellrichstadt: Stadtrat Mellrichstadt: Oliver Thiele legt Mandat nieder

Mellrichstadt

Stadtrat Mellrichstadt: Oliver Thiele legt Mandat nieder

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    Oliver Thiele legt sein Stadtratsmandat nieder. Das Gremium hat den Rücktritt am Donnerstag angenommen.
    Oliver Thiele legt sein Stadtratsmandat nieder. Das Gremium hat den Rücktritt am Donnerstag angenommen. Foto: Jennifer Hahn

    Oliver Thiele, seit zehn Jahren Mitglied des Mellrichstädter Stadtrats und bis 2015 Vorsitzender der Freien Wählergemeinschaft Mellrichstadt, hat sein Stadtratsmandat niedergelegt. Der Mellrichstädter war 2009 für Sigrun Kowalski nachgerückt, die damals aus beruflichen Gründen um ihre Entlassung aus dem Gremium gebeten hatte. Oliver Thiele nannte in einem Schreiben an Bürgermeister Eberhard Streit gesundheitliche Gründe für seine Entscheidung, die ihm nicht leicht gefallen sei. In der Stadtratssitzung am Donnerstagabend wurde sein Rücktrittsgesuch angenommen.

    Bürgermeister Eberhard Streit bedauerte den Schritt, um den Oliver Thiele hart mit sich gerungen habe, wie der Stadtchef bekanntgab. "Dennoch ist ganz klar, dass die Gesundheit im Vordergrund steht", so Streit. Eine offizielle Verabschiedung aus dem Gremium soll noch folgen. 

    Erster Nachrücker auf der Liste der Freien Wählergemeinschaft ist Horst Ullmann aus Mellrichstadt. Ist er bereit, das Amt zu übernehmen, soll Ullmann gleich in der ersten Sitzung nach der Sommerpause vereidigt werden, kündigte Bürgermeister Streit auf Nachfrage dieser Redaktion an. 

    Bau von 18 Einfamilienhäusern geplant

    Mellrichstadt geht das Bauland aus. Als spannendes Projekt bezeichnete der Stadtchef daher die formlose Voranfrage der Firma Candor Immobilien (Pettendorf), die auf dem ehemaligen BayWa-Gelände an der Sondheimer Straße den Bau von 18 Einfamilienwohnhäusern als Doppelhaushälften mit Garagen plant. Bereits 2017 und 2018 hatten die Firmenvertreter Markus Ebert und Udo Bauer dem Stadtrat Pläne vorgelegt, jedoch hatten die Bürgervertretern damals ein Gesamtnutzungskonzept für das Gelände gefordert. Nun liegt eine überarbeitete Planung vor, der Bereich soll als kleine Siedlung angelegt werden.  

    Bürgermeister Streit machte deutlich, dass es sich noch um einen formlosen Antrag handelt, bei dem abgefragt werden soll, ob die Stadt einer Planung in dieser Art positiv gegenübersteht. "Klar ist aber auch, dass die Stadt über so gut wie keine Bauplätze mehr in Mellrichstadt verfügt und an allen Ecken und Enden Flächen für eine Erweiterung von Bauland fehlen", so der Stadtchef. 

    Möglichkeiten für neue Siedlung ausloten

    Geplant ist eine Wohnsiedlung mit Niedrigenergiehäusern, die gemietet oder gekauft werden können. In der Mitte soll ein kleiner Park entstehen. In der Umgebung befinden sich gewerbliche und landwirtschaftliche Betriebe, deren Immisionsschutzradien von der Siedlung berührt werden. Hier müssen mit dem Landratsamt noch einige Punkte abgeklärt werden. Der Stadtrat steht der Idee jedenfalls mehrheitlich positiv gegenüber – bei einer Gegenstimme wurde beschlossen, mit dem Landratsamt die Möglichkeiten für eine Umsetzung der Pläne auszuloten.

    Keine Einwendungen gab es vonseiten des Gremiums bei mehreren Bauvorhaben. Die Osteopathiepraxis in der Friedenstraße in Mellrichstadt darf um einen Anbau erweitert werden, ebenso ist ein Anbau an ein Gebäude in der Stockheimer Straße geplant, in dem unbegleitete Flüchtlinge untergebracht sind. Der Bauträger des Rewe-Marktes, der in der Sondheimer Straße gebaut wird, darf mehrere Werbeanlagen auf dem Gelände aufstellen beziehungsweise am Markt anbringen. 

    Bauherr nach 18 Jahren angezeigt

    Schwer tat sich das Gremium bei einem anderen Fall. Gegen einen Bauherren, der im Jahr 2000 ein Haus im Brügel in Mellrichstadt gebaut hat, wurde seitens des Landratsamts ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, da Kunststofffenster, Kunststoffschindeln und Betondachziegel angebracht wurden, obgleich das der Gestaltungssatzung der Stadt Mellrichstadt widerspricht. Die Gestaltungssatzung war 1999 in Kraft getreten, darin werden Holzfenster mit Sprossen, Tonziegel und historisch übliche Verkleidungen für Dachgauben gefordert. 

    Die Stadt hat ihr Einvernehmen zu den Abweichungen von der Gestaltungssatzung seinerzeit nicht erteilt. Das Landratsamt als entscheidende Behörde hat die Stadt nun um eine Stellungnahme hinsichtlich weiterer Schritte gebeten. Da der Bau jedoch bereits 19 Jahre zurückliegt, taten sich die Bürgervertreter schwer, jetzt noch Forderungen zum Austausch von Fenstern und Dacheindeckung an den Bauherren zu stellen, zumal dies hohe Kosten nach sich ziehen würde.

    Dachgaubenverkleidung soll geändert werden

    Nach eingehender Diskussion und mit Blick darauf, dass aus den Akten von 2000 nicht eindeutig hervorgeht, was vereinbart wurde, einigte sich das Gremium bei einer Gegenstimme darauf, für die oberen Fenster, wie bei den unteren angebracht, eine Sprossenteilung nachzufordern, zudem sollen die Dachgauben mit historisch üblichen Baustoffen, etwa Holz oder Naturstein, verkleidet werden. Diese Stellungnahme wird an das Landratsamt weitergeleitet.

    Wie Bürgermeister Eberhard Streit informierte, wird bereits am Montag, 22. Juli, die neue Verkehrsordnung im Zuge des Kreisel-Neubaus in Mellrichstadt in Kraft treten. Dann müssen die Mellrichstädter, wie berichtet, auf Umwegen zum Einkaufen in die Supermärkte im Norden der Stadt fahren. Streit rief alle Verkehrsteilnehmer zur Rücksichtnahme auf, da es insbesondere in den ersten Tagen der Straßensperrung zu einer etwas angespannten Situation kommen könnte.

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