Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadt Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

Schweinfurt: Mainfrankens Firmen und der Klimaschutz: Warum es keine andere Option gibt

Schweinfurt

Mainfrankens Firmen und der Klimaschutz: Warum es keine andere Option gibt

    • |
    • |
    Im Rahmen der Innovation Week in Schweinfurt stellte Sophie Fischer von der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt beim Wirtschaftsempfang die "Regionalstudie zu Auswirkungen des globalen Klimawandels in Mainfranken" vor.
    Im Rahmen der Innovation Week in Schweinfurt stellte Sophie Fischer von der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt beim Wirtschaftsempfang die "Regionalstudie zu Auswirkungen des globalen Klimawandels in Mainfranken" vor. Foto: Lamber Josef

    Eine viel bessere Umgebung, um eindringlich auf die Notwendigkeit des Klimaschutzes für Firmen in Mainfranken hinzuweisen, hätte sich die Stadt nicht suchen können: Im Innenhof der Kunsthalle stehen derzeit im Rahmen einer Ausstellung Dutzende Figuren von Greta Thunberg, der Ikone der Klimaschutzbewegung, die der Künstler Ottmar Hörl gestaltete. Und während im Untergeschoss die Fachhochschule ihre regionale Klimawandel-Studie vorstellte, krachte und schepperte es bei Starkregen, Blitz und Donner auf den Straßen rundum.

    "Das alles überwölbende Thema ist der Klimaschutz, der uns auch durch den Ukrainekrieg und seine Folgen noch mal deutlicher bewusst wird", betonte Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU). Wo kommt die Energie, das Gas, das Öl für die Schweinfurter Großindustrie zukünftig her? Von den 55.000 Arbeitsplätzen alleine in Schweinfurt sind 25.000 in den Industriebetrieben. Woher bekommen Großbetriebe und die vielen hundert Handwerker ihre Produkte und Rohstoffe, wenn die weltweiten Lieferketten ins Stocken geraten? Wie kann man den eklatanten Fachkräftemangel abmildern? Wichtige Fragen, sie beschäftigen nicht nur die "große" Politik, sondern jeden einzelnen Firmeninhaber jeden Tag aufs Neue.

    "Das alles überwölbende Thema ist der Klimaschutz, der uns auch durch den Ukrainekrieg und seine Folgen noch mal deutlicher bewusst wird."

    Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU).

    Die Stadtverwaltung zeigte, was sie in den vergangenen Jahren tat und was sie plant. Umweltreferent Jan von Lackum und Baureferent Ralf Brettin stellten die Aktivitäten vor, die sich durchaus sehen lassen können. Seit 2015 gibt es das Klimaschutzkonzept der Stadt mit 54 Maßnahmen, erst im Herbst vergangenen Jahres hat sich die Stadt das – wenngleich sehr ambitionierte – Ziel gegeben, bis 2035 klimaneutral zu sein. Ähnliche Ziele haben die Industriebetriebe auch für sich definiert, teilweise auch bereits bis 2030.

    Jan von Lackum war ehrlich: "Natürlich retten wir hier nicht das Klima, aber es muss jeder in der Region mitarbeiten, sonst funktioniert es nicht." Beim Thema Treibhausgas-Reduktion seien auf Schweinfurt bezogen der größte Bereich die Wirtschaft und die Industrie, so von Lackum, sie machen knapp 70 Prozent aller Emissionen aus. Mit weitem Abstand folgen die Privathaushalte (18) und der Verkehr (11). Man sei bereits auf einem guten Weg der Reduktion, müsse aber noch viel mehr tun, so von Lackum mit Blick auf die Restbudget-Analyse. Aufgabe der Verwaltung sei es auch, "Bürger und Unternehmen mitzunehmen und klarzumachen, dass jeder seinen Anteil bringt".  

    Denn eines stellte der Umweltreferent unmissverständlich klar: "Die Frage ist nicht mehr, ob es den Klimawandel gibt. Die Frage ist nur noch, wie groß die wirtschaftlichen Folgen sind, wenn wir es weiter nach hinten verschieben. Es gibt keine andere Option mehr."

    "Wir wollen die Stadt resilienter gegen den Klimawandel und weiter lebenswert machen."

    Baureferent Ralf Brettin.

    Neben konkreten Maßnahmen wie zum Beispiel Förderprogramme, Photovoltaik- und Fernwärme-Ausbau sowie mehr Elektrobusse bei den Stadtwerken, geht die Stadt auch baulich auf den Klimaschutz ein. Baureferent Brettin stellte die Pläne für die Landesgartenschau 2026 und das grüne Band durch die Stadt bis zum Main vor, mit dem man neben vielen städtebaulichen Aspekten "die Stadt resilienter gegen den Klimawandel und weiter lebenswert" machen will.

    Konkrete Vorschläge, was Firmen tun können, gibt es von Seiten der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Sophie Fischer und Professor Jan Schmitt stellten die Regionalstudie "Auswirkungen des globalen Klimawandels in Mainfranken" vor. Mit dieser "wollen wir inspirieren und nicht den moralischen Zeigefinger erheben", betonte Fischer. Gerade Mainfranken sei einer der deutschen Klima-Hot-Spots, darauf müssten sich Firmen einrichten und fit machen für die Folgen des Klimawandels – gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden, die man für Klimaschutz und dessen konkreten Nutzen begeistern könne.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden