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Höchberg: Förderer der Würzburger Bahnhofsmission: Hohe Ehre für Helmut Fries

Höchberg

Förderer der Würzburger Bahnhofsmission: Hohe Ehre für Helmut Fries

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    Setzt sich unermüdlich für die Menschen in der Würzburger Bahnhofsmission ein: Helmut Fries. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde er nun mit der Bundesverdienstmedaille gewürdigt.
    Setzt sich unermüdlich für die Menschen in der Würzburger Bahnhofsmission ein: Helmut Fries. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde er nun mit der Bundesverdienstmedaille gewürdigt. Foto: Matthias Ernst

    "Da war ich erstmal sprachlos", beschreibt Helmut Fries seinen Gemütszustand, als er die Nachricht bekam, dass er mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch Bundespräsident Frank Walter Steinmeier ausgezeichnet werden sollte. "Habe ich diese Auszeichnung überhaupt verdient?", habe er sich gefragt, erzählt der Höchberger im Gespräch mit dieser Redaktion.

    Der studierte Pädagoge war bis Juli 2004 Rektor der Hauger Schule in Würzburg. Davor war arbeitete er von 1971 bis 1996 als Lehrer an der Goethe-Volksschule in Würzburg sowie als Ausbildungslehrer für Studierende an der Universität in Würzburg.

    Die Bahnhofsmission als Abenteuer

    Als die Hauger Schule 2004 wegen Schülermangels geschlossen wurde, ging Helmut Fries in den Vorruhestand. Doch das Nichtstun lag dem Pädagogen nicht, und so suchte er sich eine ehrenamtliche Aufgabe. Dass diese zu einer Lebensaufgabe werden sollte, konnte er damals noch nicht absehen. Helmut Fries engagiert sich seitdem in der Bahnhofsmission am Würzburger Hauptbahnhof. "Waren es früher die jungen Menschen, sind es nun die Menschen, die im Dunkeln stehen", beschreibt er selbst den Unterschied seiner früheren zu seiner heutigen Tätigkeit.

    "Die Bahnhofsmission ist ein Abenteuer", sagt Fries. "Hier begegnet mir das Abenteuer Leben". Ebenso wie in der Telefonseelsorge, wo Fries auch aktiv ist und immer wieder erschütternde Situationen mitbekommt. Fries nimmt sich all dieser Menschen mit ganz unterschiedlichen Anliegen und Bedürfnissen immer wieder an: Menschen in Not oder Krisen, Ratsuchende, Resignierte. Er tue dies mit Mut und viel Herzblut, wie seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter es schildern. Für Helmut Fries war es auch selbstverständlich, im Schichtdienst zu arbeiten, denn die Bahnhofsmission ist 24 Stunden geöffnet. Von Anfang an übernahm er auf ehrenamtlicher Basis wöchentliche Dienste in der Einrichtung.

    Förderverein der Bahnhofsmission hat über 750 000 Euro Spenden gesammelt

    Als im Jahr 2005 die Bahnhofsmission vor großen finanziellen und Ausstattungs-Problemen stand, regte Fries die Gründung eines Fördervereins an, einem Zusammenschluss von bürgerschaftlich tätigen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die so den Erhalt der Bahnhofsmission sicherten. Fries übernahm den Vorsitz des Vereins und hat ihn auch heute noch inne. Unermüdlich setzt er sich für den Verein ein und findet immer wieder Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft, die Mitverantwortung übernehmen für diejenigen, die von Not bedroht sind und Hilfe brauchen, aber auch für diejenigen ohne Hoffnung, die die Gesellschaft aus den Augen verloren hat.

    Mit dem Förderverein gelang es Fries in den vergangenen Jahren, über 750 000 Euro an Spenden für die Bahnhofsmission zu sammeln. Doch Geld ist das eine, die Linderung der Not anderer Menschen das andere. Die Hilfeleistung treibe ihn an und lasse ihn nicht rasten, so Fries. Die Übernahme von Verantwortung ist für den Pädagogen, der sein Alter nicht nennen möchte, selbstverständlich: "Das Alter ist nicht so wichtig, bedeutender ist, was man leisten kann."

    Nur in Teamarbeit kann man Menschen helfen

    Im Förderverein der Bahnhofsmission ist Teamarbeit gefragt. "Nur zusammen können wir den Menschen helfen", weiß Fries. Dabei ist sein Netzwerk in den letzten Jahrzehnten immer weiter gewachsen. Und überall kommt der bescheidene und rücksichtsvolle Helmut Fries positiv an. Nebenbei hat er mit dem Förderverein auch die Feier zum 120-jährigen Bestehen der Würzburger Bahnhofsmission im Jahr 2018 vorbereitet und durchgeführt.

    Darüberhinaus hat Fries ein Buch über "seine" Hauger Schule geschrieben. Ein "Grundlagen-Werk der Würzburger Schulgeschichte, von dem noch viele profitieren werden", urteilte der damalige Würzburger Schulreferent Muchtar Al Ghusain.

    Als wäre all das noch nicht genug, ist Fries seit über zehn Jahren in der Eigentümerversammlung seines Wohnviertels aktiv. "Ich habe das Glück, etwas tun zu dürfen, was mir Freude bereitet", antwortet der Ausgezeichnete auf die Frage, wie man all diese Aufgaben neben dem Familienleben mit Frau und drei Kindern schaffen könne.

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