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Würzburg: Glosse: Wie der Wohnungsmangel in Würzburg besiegt werden kann

Würzburg

Glosse: Wie der Wohnungsmangel in Würzburg besiegt werden kann

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    Am neuen Stadtteil Hubland wird noch immer gebaut. Zukünftig sollen weitere Wohnungen und Häuser dort entstehen. Aber reicht das, um den Wohnungsmangel zu bekämpfen?
    Am neuen Stadtteil Hubland wird noch immer gebaut. Zukünftig sollen weitere Wohnungen und Häuser dort entstehen. Aber reicht das, um den Wohnungsmangel zu bekämpfen? Foto: Johannes Kiefer

    Ach, wie schön können die eigenen vier Wände sein. Wie entspannt es doch ist, auf dem Sofa bei der Tagesschau einzunicken, während das Glas Domina auf den teuren Perserteppich fällt. Oder ohne Stress ein warmes Bad zu nehmen, um sich am Ende des Jahres über die hohe Wasserrechnung zu wundern. All das gehört wahrlich zum Wohnen dazu. Vorausgesetzt, man hat überhaupt eine Wohnung. Denn wer sich auf dem Immobilienmarkt umschaut, dem könnte die Lust auf das Glas Rotwein schnell vergehen.

    In Würzburg sind die Mieten stark angestiegen. Mussten Mieter für einen Quadratmeter im Jahr 2009 im Mittelwert noch 6,70 Euro zahlen, waren es 2019 schon 10,50 Euro. Dagegen ist die jährliche Erhöhung der ÖPNV-Fahrscheine ein Pappenstiel. Aber es wäre doch gelacht, wenn sich dafür keine einfachen Lösungen finden ließen.

    Luxus für wenig Geld

    Schauen Sie doch beim Wocheneinkauf einmal auf das Schwarze Brett im Supermarkt: Darüber vermieten immer mal wieder Leute ihren Pkw-Stellplatz. Ein Parkplatz ist ungefähr zehn Quadratmeter groß und ist als Wohnmöglichkeit bisher völlig unbeachtet geblieben. Wer dort sein Zelt aufstellt, muss mit einer monatlichen Miete von nur ungefähr 50 bis 70 Euro rechnen – selbst in Premium-Innenstadtlagen. Die Luxusvariante (ein Stellplatz in der Tiefgarage mit Dach über dem Kopf) kostet nur ein paar Euro mehr. Und auch 2er-WGs sind mit Duplex-Garagen für wenig Kohle möglich. Eine super Sache also! Klar, im Winter wird es vermutlich etwas kalt, aber Extrem-Camping ist mittlerweile ein Trend. Warum also nicht auch das Extrem-Wohning?

    Büro statt Ehebett

    Eine andere Möglichkeit ist diese: Die Work-and-Life-Balance ist in aller Munde. Wer viel arbeitet, möchte auch viel Freizeit haben. Ist ja logisch. Doch warum hat noch keiner an die Work-and-Sleep-Balance gedacht? Büroräume zahlt der Arbeitgeber. Sie haben (meistens) eine Heizung, eine Toilette und manche Unternehmen spendieren ihren Mitarbeitern zudem eine Kaffeemaschine. Kommt dazu noch ein ausgelatschter, aber sehr weicher Teppichboden in der Trendfarbe Mausgrau-Schlamm, ist sogar für eine weiche Liegefläche gesorgt. Wie eine aktuelle Studie belegt, schenken die Deutschen ihren Arbeitgebern sowieso mehr Überstunden als alle anderen Europäer. Nach Hause zu gehen lohnt sich also eh nicht mehr. Willkommen im Home-Office!

    Es lebe der Minimalismus

    Versuchen Sie doch, die Situation positiv zu sehen: Riesige Wohnungen haben doch eigentlich eh nur Nachteile. Die Miete frisst das Monatsgehalt einfach auf, und der Weg vom Sofa bis zum Kühlschrank ist so lang, dass man währenddessen den Heißhunger verliert. Die Räume hallen, dass man irgendwann mit sich selbst spricht. Und fängt man auf der einen Seite der Bleibe an zu staubsaugen, ist die andere schon wieder dreckig. Echt wahr.

    Lesen Sie auch unsere jüngst erschienen Glossen "Würzburger Wahrheiten"

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