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Würzburg: Mit Strahlen gegen Krebs: Neue Praxis in Veitshöchheim

Würzburg

Mit Strahlen gegen Krebs: Neue Praxis in Veitshöchheim

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    Dr. Kosalarajah Paheenthararajah erklärt in seiner Praxis in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg), wie Strahlentherapie funktioniert.
    Dr. Kosalarajah Paheenthararajah erklärt in seiner Praxis in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg), wie Strahlentherapie funktioniert. Foto: Silvia Gralla

    Die Strahlentherapie zählt vor allem für Krebspatienten zu den wichtigsten Behandlungsmethoden. Bei jedem zweiten Betroffenen kommt sie laut Deutscher Krebsgesellschaft (DKG) im Laufe seiner Erkrankung zum Einsatz. Allerdings sei dafür mittlerweile meist kein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus mehr nötig, sagt DKG-Sprecherin Katrin Mugele. Vielmehr werde die Behandlung oft ambulant durchgeführt, in spezialisierten Medizinischen Versorgungszentren oder Praxen.

    Auch in Veitshöchheim im Landkreis Würzburg hat in diesem Herbst eine neue Strahlentherapie-Praxis eröffnet. Aktuell würden dort etwa 40 Patientinnen und Patienten pro Tag behandelt, sagt Dr. Kosalarajah Paheenthararajah. Der Facharzt für Strahlentherapie war zuvor als Oberarzt an der Uniklinik Köln tätig. Nun betreibt er zusammen mit Ferdinand Ruci die Praxis in Veitshöchheim.

    Acht Millionen Euro für Bau und Technik

    Insgesamt waren acht Millionen Euro für Bau und Technik der neuen Einrichtung veranschlagt. Im Zentrum des Gebäudes liegt der Bestrahlungsraum, der durch ein spezielles Strahlenschutztor und 1,75 Meter dicke Betonwände geschützt wird. In der Mitte steht der mehr als viereinhalb Tonnen schwere Hochpräzisions-Linearbeschleuniger. Hauptsächlich fänden derzeit Bestrahlungen bei Brustkrebs, Prostatakrebs und schmerzhaften degenerativen, arthrotischen Gelenkerkrankungen und Sehnenansatz-Entzündungen statt, so Paheenthararajah.

    "Das Ziel der Bestrahlung ist, einfach erklärt, viel Energie in den Krebs zu bringen und so wenig wie möglich auf die umgebenden Zellen", sagt der Facharzt. "Der Patient liegt dabei unter dem Gerät und wird aus verschiedenen Richtungen bestrahlt – so dass die höchste Dosis dort erreicht wird, wo der Tumor liegt." Meist ziehe sich eine Bestrahlung über sechs bis sieben Wochen, bis die errechnete Gesamtdosis erfüllt sei.

    Generell umfassen Krebstherapien laut DKG-Sprecherin Mugele häufig mehrere Behandlungsarten, die ineinandergreifen – wie etwa Operationen, medikamentöse Tumortherapien oder eben die Strahlentherapie.

    Fast die Hälfte der Strahlentherapie-Einrichtungen in Bayern sind eigenständige Praxen

    Bundesweit sind dafür in der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie 379 ambulante und stationäre Strahlentherapie-Einrichtungen organisiert. In Bayern sind es 60 – davon 26 eigenständige Praxen ohne Anschluss an eine Klinik oder ein Krankenhaus.

    Und wie sieht es in der Region aus? In Unterfranken gibt es beispielsweise am Klinikum Aschaffenburg, am Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt oder an der Uniklinik Würzburg Abteilungen und Praxen für Strahlentherapie. Am Uniklinikum entsteht zudem derzeit eine neue Strahlenklinik für mehr als 82 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für Anfang 2025 geplant. Die Praxis in Veitshöchheim wolle da, so Paheenthararajah, ein "erweitertes Angebot" sein.

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