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Würzburg: Die Würzburger Baskets schenken einen Sieg her

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Die Würzburger Baskets schenken einen Sieg her

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    Von zwei Braunschweigern eingekreist: Würzburgs Luciano Parodi (vorne, Zweiter von rechts) im Duell mit David Krämer (rechts) um das Spielgerät.
    Von zwei Braunschweigern eingekreist: Würzburgs Luciano Parodi (vorne, Zweiter von rechts) im Duell mit David Krämer (rechts) um das Spielgerät. Foto: HMB Mesia/Jan-Frederic Helbig

    "Es wird Zeit, dass wir uns auch mal belohnen", hatte Felix Hoffmann dem übertragenden Internetsender vor der Begegnung gesagt. In der Halbzeit wurde das ausgestrahlt, und Bundesligist s.Oliver Würzburg war bei den Basketball Löwen Braunschweig zu diesem Zeitpunkt auch auf dem besten Weg, die Forderung seines Kapitäns zu erfüllen. 48:46 führten die Baskets nach einer durchaus kurzweiligen und unterhaltsamen ersten Hälfte, in der freilich beide Mannschaften recht großzügig auf effektive Defensivarbeit verzichtet, dafür hochprozentig getroffen hatten. Und auch, als die Würzburger nach der Pause sich auf etwas intensivere Abwehrarbeit besannen, sah das alles ziemlich ordentlich aus. Die Würzburger führten verdientermaßen auch über weite Strecken der zweiten 20 Minuten und gingen sogar mit acht Zählern Vorsprung (66:58) in den Schlussabschnitt.

    Aber wenn eine Basketball-Mannschaft dann natürlich in den letzten fünf Minuten und 45 Sekunden (bis auf Julius Böhmers Ergebniskosmetik zum 75:80-Endstand zwei Sekunden vor Schluss) gar keinen Punkt mehr macht, dann wird es arg schwierig, ein Spiel zu gewinnen. Letztlich schenkten die Baskets den Sieg her und verloren also auch ihre achte Auswärtspartie in dieser Runde und damit das zwölfte Pflichtspiel in Serie. Und vermutlich werden sie auf der Heimreise durch die Nacht sich immer und immer wieder diese Frage gestellt haben: Wie kann man so ein Spiel eigentlich überhaupt noch verlieren?

    William Buford (am Ball, im Zweikampf mit Luc van Slooten) humpelte am Ende vom Parkett.
    William Buford (am Ball, im Zweikampf mit Luc van Slooten) humpelte am Ende vom Parkett. Foto: HMB Media/Jan-Frederic Helbig

    Denn das wirklich bittere an der abermaligen Niederlage war die Tatsache, dass die Würzburger über weite Strecken die cleverere und auch robustere Mannschaft waren. Dass freilich eine Basketball-Begegnung 40 Minuten dauert, hatte Trainer Sasa Filipovski bereits vor dem Sprungball betont, weil er ja erst unlängst am vergangenen Sonntag mitansehen hatte müssen, wie seine Mannschaft zumindest drei Viertel lang dem turmhohen Favoriten Alba Berlin die Stirn geboten hatte und erst gegen Ende auf die Verliererstraße geraten war. In Braunschweig sagte er dann: "Wir haben 35 Minuten lang sehr gut gespielt. Aber unglücklicherweise dauert so ein Spiel halt 40 Minuten."

    "Dennoch müssen wir einen Weg finden, so ein Spiel zu gewinnen."

    Baskets-Trainer Sasa Filipovski

    Dass einige seiner Spieler wie der gegen Berlin noch geschonte William Buford, aber auch Desi Rodriguez und Felix Hoffmann angeschlagen in die Partie gegangen waren, wollte der Mazedonier, der auch auf den zuletzt verletzten Aigars Skele wieder bauen konnte, nicht gelten lassen: "Wir haben gegen Ende die Kaltschnäuzigkeit in der Offensive und die Konzentration verloren und einfache Punkte zugelassen", analysierte der 47-Jährige treffend. "Dennoch müssen wir einen Weg finden, so ein Spiel zu gewinnen."

    Fanden sie aber eben nicht. Nicht nur deshalb, aber auch, weil sich Spielmacher Luciano Parodi in der Phase der Begegnung, als es begann, um die Wurst zu gehen, viel zu viele einfache Ballverluste erlaubte. Dabei hatte der Uruguayer losgelegt, als gebe es kein Morgen und sogar seinen Distanzwurf wieder gefunden. In den ersten nicht einmal zweieinhalb Minuten versenkte er gleich mal drei Dreier, einer kam dann im zweiten Viertel noch dazu, dann aber kein weiterer Punkt mehr.

    Dennoch knüpften die Baskets an die gegen Alba gezeigten Fortschritte durchaus auch in Braunschweig an. Umso schmerzhafter ist diese Niederlage. Zumal der Tabellenletzte Oldenburg sich unter seinem neuen Trainer Ingo Freyer tags zuvor beim 109:73 gegen Heidelberg den ganzen Frust der letzten Monate von der Seele geschossen hatte und nun – wie die auf dem vorletzten Platz rangierenden Baskets – eben auch drei Siege hat. Alleine aufgrund der individuellen Klasse der Oldenburger erscheinen Wetten darauf, dass die Niedersachsen in den nächsten Wochen nicht aus dem Keller nach oben krabbeln, aktuell als reichlich waghalsig.

    Wie sehr den Würzburgern freilich die zweite Saisonniederlage gegen Braunschweig aufgrund der Umstände nun wirklich ins Mark gefahren ist, wird spannend sein, am Sonntag (15 Uhr) zu beobachten. Da kommt Brose Bamberg an den Main, wo die Baskets vor gut einer Woche kein Land gesehen hatten.

    Die Statistik des SpielsBasketball, Bundesliga Männner:Basketball Löwen Braunschweig -  s.Oliver Würzburg 80:75 (25:27, 21:21, 12:18, 22:9)Top-Scorer Braunschweig: Krämer 22 (5/7 Dreier), Brown 15 (8 Vorlagen), Klassen 13 (11 Rebounds), N. Tischler 11.Würzburg: Rodriguez 14, Moller 13, Parodi 12 (9 Vorlagen, 8 Ballverluste), Buford 10, Skele 9, Hunt 5, Böhmer 4, King 3, Stanic 3, Hoffmann 2 (8 Rebounds), Ramirez Montero, AlbusRebounds: 38 – 34Korbvorlagen: 21 – 20Ballverluste: 21 – 19Treffer aus dem Feld: 28/63 (44 %) – 26/62 (42 %)Dreier: 8/24 (33 %) – 13/30 (43 %)Freiwürfe: 16/25 (64 %) – 10/12 (83 %)Zuschauer: 500Quelle: BBL

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