Jeden Monat kommen neue Gesetze, Regelungen und Änderungen auf die Verbraucherinnen und Verbraucher zu. Auch im Herbst tut sich einiges. Im Oktober ändert sich vor allem beim Heizen etwas. Aber auch für Handwerker, Kreditkarten-Nutzer, Windows-11- und Lidl-Kunden gibt es Neuigkeiten. Hier kommen die wichtigsten Änderungen im Oktober.
Ab Oktober 2023: Gas-Umlagen fallen weg
Heizen mit Gas ist teuer, das gilt seit Beginn des Ukrainekriegs erst recht. Aber ab Oktober 2023 könnten sich einige deutsche Haushalte auf positiven Änderungen freuen: Das Gas könnte günstiger werden. Grund dafür ist, dass zwei Gasumlagen wegfallen, die bisher auf den Gaspreis aufgeschlagen werden: die Konvertierungsumlage und die deutlich höhere Regelenergie-Umlage. Beide sinken auf null Euro. Das hat der Trading Hub Europe (THE) angekündigt, der marktverantwortlich für den deutschen Gasmarkt ist.
Mit Wegfall der Umlagen könnten die Gaskosten für einen Musterhaushalt im Einfamilienhaus um rund fünf Prozent, sinken was einer Entlastung von 130 Euro pro Jahr entspricht, wie das Vergleichsportal Verivox in einer Auswertung vorrechnet. Die Preissenkung erfolgt demnach jedoch nicht automatisch, sondern nur bei Neuverträgen oder Vertragswechsel.
Heizkostenzuschuss: Antragfrist endet im Oktober 2023
Wer nicht mit Gas oder Fernwärme heizt, sondern mit Holz, Öl oder anderen "nicht leitungsgebundenen Brennstoffen", kann von einer anderen Regelung profitieren, vom Heizkostenzuschuss. Es handelt sich dabei zwar nicht um ein neues Gesetz, da es schon im Mai verabschiedet wurde, aber im Oktober ist ein Stichtag: Die Antragsfrist läuft laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) am 20. Oktober 2023 aus.
So lange kann man noch den Heizkostenzuschuss beantragen, um vom bereitgestellten Budget des Bundes bis zu 2000 Euro zu bekommen. Allerdings sind die Fördermittel begrenzt: Ist das Budget des Bundes schon vor dem 20. Oktober erschöpftf, gehen spätere Anträge leer aus. Übrigens: Auch Studenten sind teilweise berechtigt, den Heizkostenzuschuss zu beantragen.
Kreditkarten-Gebühren steigen Oktober 2023
Bargeld war gestern - doch die Bezahlung mit Kreditkarten von VISA und Mastercard wird voraussichtlich teurer. Zwar nicht direkt, doch die Kreditkarten-Anbieter wollen ab Oktober offenbar die für Händler fälligen Gebühren anheben. Das berichtete die Börsen-Zeitung. Handelsverbände warnen laut der Zeitung, dass Gebührenerhöhungen viele Unternehmen in einer besonders schwierigen Phase treffen würden. Das macht es wahrscheinlich, dass diese einen Teil der Gebühren an die Kunden weitergeben werden.
Oktober 2023: Mehr Geld für Handwerker
Über einen höheren Lohn können sich ab Oktober 2023 Handwerker in zwei Berufsgruppen freuen: Dachdecker und Gerüstbauer. Das berichtet die Deutsche Handwerkszeitung. Die rund 100.000 Beschäftigten im Dachdeckerhandwerk erhalten zum 1. Oktober 21,12 Euro Ecklohn pro Stunde. Mit der Neuerung im aktuellen Tarifvertrag steigen die Bezüge um drei Prozent. Bislang lag der Ecklohn für Dachdecker bei 20,50 Euro.
Und auch die Gerüstbauer haben nach Verhandlungen einen neuen Tarifvertrag, mit dem der Branchenmindestlohn zum 1. Oktober 2023 auf 13,60 Euro steigt. Vorher waren es 12,85 Euro. Auch die Ausbildungsvergütungen werden in dem Handwerksberuf erhöht.
Lidl: Neue Haltungsform bei frischem Rindfleisch
Wer frisches Rindfleisch beim Discounter Lidl kaufen möchte, kann derzeit noch Fleisch aus der Haltungsform 2 wählen. Insgesamt gibt es vier Haltungsformen, je höher, desto besser das Tierwohl. Ab Oktober 2023 will Lidl sein Sortiment in Richtung Tierwohl umstellen und nur noch frisches Rindfleisch der Haltungsform 3 oder 4 anbieten. Die Produkte der Haltungsformen 1 und 2 sollen nach und nach aus den Regalen verschwinden: Die Umstellung soll bis zum Frühjahr 2024 abgeschlossen sein. An der tatsächlichen Wirkung der Haltungsformen für das Tierwohl üben Experten, Politiker und Tierschutzorganisationen allerdings auch Kritik.
Kein Support mehr für erste Version von Windows 11
Auch für Windows-User ändert sich im Oktober etwas - zumindest für manche. Wer die erste Version von Windows 11 (21H1) nutzt, sollte sich um ein Update kümmern. Denn Windows bietet für die Version des Betriebssystems dann keinen Support mehr an. Am 10. Oktober 2023 wird zum letzten Mal ein Sicherheitsupdate für die Version Windows 11 (21H1) erscheinen. Nutzer können vorher auf die neuere Version Windows 11 (22H1) umsteigen.