Vor zweieinhalb Jahren ist sie gestorben. Vielleicht ist es gut, dass sie die jüngste Entwicklung im Lande nicht mehr mitbekommen hat: die Verschärfung des Antisemitismus, die im Anschlag von Halle einen traurigen Höhepunkt gefunden hat. Jahrzehntelang hatte Cordula Kappner das jüdische Leben im Landkreis Haßberge erforscht, sie spürte insbesondere den Schicksalen der von den Nationalsozialisten Verfolgten, Vertriebenen, Gefolterten und Ermordeten nach. Wo andere sich lange Schatten wünschten, beleuchtete sie, wie die Terrorherrschaft dem Judentum in der Heimat ein grausames Ende setzte.
Haßfurt