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Homburg: Spenden statt Geschenke: Manfred Wirsching sammelt zu seinem 80. Geburtstag 1000 Euro fürs Kinderhospiz

Homburg

Spenden statt Geschenke: Manfred Wirsching sammelt zu seinem 80. Geburtstag 1000 Euro fürs Kinderhospiz

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    Mit dem Fahrrad ist Manfred Wirsching aus Homburg schon für einen guten Zweck geradelt. Aktuell durchquert der 80-Jährige Sizilien.
    Mit dem Fahrrad ist Manfred Wirsching aus Homburg schon für einen guten Zweck geradelt. Aktuell durchquert der 80-Jährige Sizilien. Foto: Holger Watzka

    Seinen Geburtstag nutzte Manfred Wirsching aus Homburg, um Gutes zu tun: Er feierte kürzlich seinen 80. Geburtstag, bat in der Einladung zur Geburtstagsfeier seine Gäste jedoch, auf Geschenke zu verzichten. Stattdessen sammelte er Geldgeschenke, rundete die Summe großzügig auf und spendete die 1000 Euro an das Kinderhospiz Sternenzelt Mainfranken in Marktheidenfeld.

    "Was soll ich mit den vielen Weinflaschen, die ich ohnehin nicht trinken kann," begründet der Jubilar seinen Entschluss, auf Geschenke zu verzichten und stattdessen diese Beträge für wohltätige Zwecke zu spenden. Ob Lebenshilfe, Äthiopienhilfe oder Kinderhospiz, Wirsching dachte stets in den zurückliegenden Jahrzehnten mit seinen Spenden an die Menschen auf der Schattenseite des Lebens. Ein Schlüsselerlebnis für ihn war dabei vor vielen Jahren die Begegnung mit einem Wanderer. Mit Rucksack bepackt wanderte dieser durch Deutschland von Süd nach Nord und sammelte Spenden für ein Kinderhospiz. 

    Ein echter Homburger

    Manfred Wirsching, 1943 geboren, wuchs in den Nachkriegsjahren in Homburg auf, besuchte dort die Schule und lernte den Beruf des Druckers. Sein ganzes Leben war geprägt vom ehrenamtlichen Engagement in den Vereinen, im Naturschutz und in der Kommunalpolitik. Als Frohnatur hat er immer einen lockeren Spruch auf Lager, dennoch hat sein Wort Gewicht, sein analytischer Sachverstand und seine überlegten Formulierungen sind hochgeschätzt, bisweilen auch gefürchtet.

    Humor hat im Leben von Manfred Wirsching einen ganz besonderen Stellenwert. Seit seiner Jugend ist er aktiver Fastnachter. Bei den "Steeäiseln" war er von 1968 bis 1972 Schriftführer. Von 1972 bis 1992 war er 1. Vorsitzender der Homburger Narren, über 20 Jahre gehörte er dem Präsidium des Fastnachtsverbandes Franken an. Vielen Menschen ist Wirsching bekannt als Funktionär des Fastnachtsverbandes. In offizieller Mission besuchte er die Veranstaltungen der Narren in der Region und ehrte verdiente Fastnachter. Der "Till von Franken in Gold", der höchste Orden des Fastnachtsverbandes, wurde ihm verliehen – ein Orden, der nur einmal im Jahr vergeben wird.

    Manfred Wirsching aus Homburg war in vielen Ehrenämtern tätig. Nach seinem 80. Geburtstag spendete er 1000 Euro ans Kinderhospiz Mainfranken.
    Manfred Wirsching aus Homburg war in vielen Ehrenämtern tätig. Nach seinem 80. Geburtstag spendete er 1000 Euro ans Kinderhospiz Mainfranken. Foto: Holger Watzka

    Sein Engagement im sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Bereich ist vielfältig. Er war Vorsitzender des Vereinskomitees und Vorstandsmitglied im Kulturverein. Dem Gemeinderat seiner Heimatgemeinde gehörte er insgesamt 31 Jahre lang an, zwölf Jahre davon als 3. Bürgermeister. Hier hat er sich den Ruf als "Umweltminister" erarbeitet. Er machte nicht nur am Ratstisch den Mund bei Umweltvergehen auf, sondern war Motor und Unterstützer beim Frühjahrsputz in der Natur.

    Manfred Wirsching sammelt seit über 50 Jahren Müll in Feld, Wald und Flur. Er packt an, teils in Verbindung mit den örtlichen Vereinen, oft aber auch beim Spaziergang zusammen mit seiner Frau Elisabeth. Häufig haben die beiden ein Sammelbehältnis dabei, um die Hinterlassenschaften von uneinsichtigen Zeitgenossen aufzulesen und dann zuhause zu sortieren und zu entsorgen.

    Wirsching hält sich fit

    Das Alter von 80 Jahren sieht man Manfred Wirsching nicht an. Fit hält er sich mit Sport. Früher als leidenschaftlicher Fußballer, später als Radsportler und mit regelmäßiger Gymnastik und Training im Fitnessstudio. Es gibt in Deutschland und dem angrenzenden europäischem Ausland nur wenige Flussradwege, an denen er noch nicht geradelt ist – meist in einer kleinen Gruppe durch schönste Landschaften an Rhein, Donau, Neckar, Elbe oder Weser. Daheim fährt er fast täglich und zu jeder Jahreszeit seine Runden im Radius von etwa 30 Kilometern rund um Homburg.

    Am Stammtisch wurde dabei einst die Idee geboren, für einen guten Zweck in die Pedale zu treten. Er suchte Sponsoren, die ihn für jeden geradelten Kilometer an einem Tag mit einem Geldbetrag unterstützen. Damit hatte keiner gerechnet: Der Rentner schaffte 202 Kilometer an diesem einen Tag, rein mit Muskelkraft. Ein Schnitt von 18 Kilometern in der Stunde über die Hügel im Landkreis Main-Spessart und den benachbarten Landkreisen Würzburg und Main-Tauber. Das Geld spendete er für die Äthiopienhilfe des Bayerischen Rundfunks.

    Sein runder Geburtstag ist nun vorbei und einen Wusch erfüllt Manfred Wirsching sich jetzt selbst. In den nächsten Wochen wird der 80-Jährige mit dem Fahrrad Sizilien durchqueren.

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